Antoniushaus

Denkmalgerechte Sanierung des Antoniushauses, Regensburg

Freiflächengestaltung: LAB Brenner, Am Buchenhang 10, 84036 Landshut
Fertigstellung 2022

Das vom Regensburger Architekten Karl Schmid jun. in den frühen 1950er Jahren geplante Antoniushaus steht als eines der wenigen Gebäude der Nachkriegszeit unter Denkmalschutz. Der asymmetrisch angelegte Saalbau in Stahlbeton-Skelettbauweise mit Pultdach war ursprünglich als Gemeindezentrum der Pfarrei St. Anton konzipiert.

Durch zahlreiche Um- bzw. Neugestaltungen verlor das Bauwerk jedoch im Laufe der Zeit immer mehr von seinem ursprünglichen Charakter. Der Sanierungsansatz für Bauherrn und Planer war somit, die wenigen aus der Zeit erhaltenen Stilelemente zwingend zu erhalten und wieder für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Beispielhaft ist hier die wellenförmig verglaste Ostfassade zu nennen. Sämtliche Anforderungen an Brand- und Schallschutz, an die Haustechnik, an die statische sowie energetische Ertüchtigung wurden im Wesentlichen nicht erkennbar und somit den Gesamteindruck des Gebäudes als nicht störend ausgeführt.

Eine zusätzliche Herausforderung stellte die Freilegung des sakralen Wandgemäldes von Josef D. Rüth im großen Saal dar. Mit Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege konnten viele der ursprünglichen Materialien, Oberflächen und Farbgestaltungen rekonstruiert werden.

Nach abgeschlossener Restaurierung im Februar 2022 dient das Antoniushaus mit etwa 600 Plätzen als Interims-Spielstätte für das Regensburger Staatstheater und leistet als Veranstaltungs- und Versammlungsstätte einen wichtigen Beitrag zur Stadtteilkultur.

Jurybewertung

Wertschätzung und Sensibilität gegenüber der prägenden Materialität und Formensprachhe waren bestimmend bei der Sanierung des vom Regensburger Architekten Karl Schmid jun. in den frühen 1950er Jahren geplanten Antoniushauses. Der denkmalgeschützte Saalbau in Stahlbeton-Skelettbauweise mit Pultdach war ursprünglich als Gemeindezentrum der Pfarrei St. Anton konzipiert worden und wurde bis zu seiner Sanierung als Veranstaltungszentrum mit Saal und Wirtshaus genutzt. Durch die Sanierung ist es gelungen, die prägenden Stilelemente wie die wellenförmig verglaste Ostfassade zu erhalten und es einer neuen, vorerst temporären Nutzung als Theater zuzuführen. Damit konnte dem Stadtteil ein kultureller identitätsstiftender Ort zurückgegeben werden.